Im Atelier ist es stiller geworden. Die Farben stehen bereit, doch das Motiv hält sich noch verborgen. Vielleicht liegt es schon draußen, zwischen fallendem Laub und fahlem Licht — vielleicht versteckt es sich in einem Gedanken, der erst noch Form annehmen will.
Der Sommer ist vergangen, die Tage werden kürzer, und mit ihnen verändert sich der Blick. Was eben noch leuchtete, wird nun sanfter, gebrochener, ehrlicher. Diese Zwischenzeit ist kein Stillstand, sondern ein Warten: auf den Moment, in dem sich das Neue zeigt.
Der Künstler sucht. Nicht nach Perfektion, sondern nach einem Klang, der zur Jahreszeit passt. Nach einem Bild, das den Übergang trägt — das Loslassen und Beginnen zugleich spürbar macht.
Vielleicht wird es ein Motiv aus Nebel und Linie, vielleicht aus Erinnerung und Stille. Sicher ist nur: Es wird aus dem Jetzt geboren.